Das Werkleitz Festival 2019 nimmt das Erbe des Bauhauses aus Sicht aktueller künstlerischer Produktionen in den Blick. Dieser ist inspiriert durch die einander zugewandten Spannungen zwischen den Begriffen Modell und Ruine. Kritik am Bauhaus ist Legion. Dennoch bedienen wir uns heute an dem, was das Bauhaus an Aktualität behält. Wir fangen somit nicht bei Null an, und wir verkünden auch nicht das Ende der Geschichte. Vielmehr scheint es uns heute darauf anzukommen, Kontinuitäten zu erkennen, die gleichzeitige Gegenwart verschiedener historischer Zeiten zu akzeptieren und auf ihre Potenziale hin zu untersuchen. Aus heutiger Perspektive lässt sich die klassische Moderne nach 1919 in der klassizistischen des 18./19. Jahrhunderts spiegeln – und umgekehrt. Dieser größere Zusammenhang einer weiter gefassten Geschichte der Moderne fokussiert sich in idealtypischer Weise am Austragungsort von Modell und Ruine in Dessau-Roßlau. Ziel ist die Verortung des Bauhauses im größeren Zusammenhang einer 250-jährigen Geschichte der Moderne.
Baran und Janitski präsentieren ihr Set Superior Inferno am Samstag, 8. Juni ab 23:00 in der Past Bar im Blumengartenhaus im Georgengarten, Dessau. Der Ton entscheidet wie das Bild gelesen wird. Die Filme der Past Bar werden zum Teil auf klassische weise nach vertont und zum anderen Teil musikalisch gestört. Die drei Loop-Projektionen der Installation sind unterschiedlich lang und werden dadurch immer neu zueinander kombiniert. Als entscheidende Komponente kommt die Geräuschkulisse hinzu: die Playlist ist nicht am Filmmaterial gehalten, sie ist frei und variiert auch zum Bild, sie lebt und geht. Holmer Feldmann spaziert durch eine gigantische Plattensammlung während Piotr Barans Patterns sich auf programmatische Weise der Unendlichkeit widmen. Minimale repetitiven Sequenzen fügen akustische Aufnahmen mit elektronischen Sounds im lowtech Bereich zusammen.